Gedankliches

20
Jul
2004

langeweile

wenn man wenig zu tun hat und noch weniger lust dies wenige zu tun, dann wird ein 8h-tag enorm lang....

13
Jul
2004

Egoistische blöde Zicke

Glü’s Voraussage, dass sie ein Mädchen bekommt, hat mich zurückversetzt in meine Kindheit. Meine Mutter hat sich immer ein Mädchen gewünscht. Als sie dann ihr erstes Kind bekam, war es mein Bruder (*winkewink*). Ich weiss nicht, wie glücklich sie darüber tatsächlich war. Aber ihr Glück sollte ja noch vollkommen werden, mit meiner Geburt. Ihr Traum von einem Mädchen wurde wahr.
Nun ja, schön dass es Träume gibt, denn in Wirklichkeit sieht eben meist alles etwas anders aus. Ich entsprach bei weitem nicht dieser Traumvorstellung eines Mädchens, das man in hübsche Kleidchen kleiden konnte, und das immer lieb und nett lächelte und brav und anständig war.
Ich wollte, bis ich 12 war, eigentlich immer lieber ein Junge sein, spielte auch lieber mit den Jungs „Indianerlis“ als mit den Mädchen irgendwo zu sitzen und was-weiss-ich-was-die-spielten zu spielen.

Das Ganze hat aber nicht verhindert, dass ich mich im Kindergarten in den Bruder eines Kindergartenkollegen verliebt habe, Toni hiess der (glaub ich zumindest, ist auch schon etwas länger her ;-)). Ein ganzes Jahr waren wir „zusammen“, meinen ersten scheuen Kuss habe ich von ihm im Gebüsch neben unserem Haus erhalten. Nach einem Jahr hat er mich verlassen. Damit hatte ich ja schon genug Gefühlsprobleme, aber der Grund: Ich hätte immer geschrieen, wenn ich den Ball nicht bekommen habe.
Pha, was bitte schön ist das für ein Grund ? Mädchen müssen sich schliesslich wehren in dieser Gesellschaft, wenn sie etwas erreichen möchten. Dazu hätte er sich ja mal früher melden können, wenn ihn das so genervt hat und nicht erst, wenn es dann so schlimm ist, dass man gleich Schluss machen muss.
Was mir damals nicht klar war, ich war ganz einfach eine egoistische blöde Zicke und NIEMAND hat mir das gesagt.

Die Folge war, dass ich in all meinen Beziehungen mich immer wieder gleich verhalten habe, halt vielleicht nicht gerade geschrieen, aber mich halt ziemlich zickig angestellt. Naja, es kam, was in dem Fall abzusehen war, meine Beziehungen waren nicht besonders erfolgreich.

Nun hat es 34 Jahre gebraucht, bis ich merkte, dass ich eigentlich nichts anderes als eine egoistische blöde Zicke bin. Aber ich werde das jetzt ändern.
Letzten Sonntag habe ich damit angefangen. Ich habe das Frühstück gedeckt und gesehen, dass kein Butter mehr da ist. Normalerweise hätte ich meinen Liebsten geweckt, ihn liebevoll mit grossen Hundeaugen angeschaut und ihm mit flötender Stimme mitgeteilt, dass wir keinen Butter mehr haben, in der Erwartung, dass er dann aus dem Bett springt, sich in seine Kleider stürzt und welchen holt. Und das hätte er auch gemacht, auch wenn es ihm genau so stinkt wie mir.
Aber an diesem Sonntag habe ich ihn weiterschlafen lassen, hab mich in meine Jeans gequetscht, Autoschlüssel geschnappt und bin zur Tankstelle gefahren, hab den Butter und noch Eier gekauft und vor allem fühlte ich mich danach wirklich gut. Ganz einfach, weil ich ausnahmsweise mal nicht egoistisch war.

9
Jul
2004

Dank

Heute Mail bekommen:

Ihr alle seid wunderbar - ganz herzlichen Dank für all die Umtriebe und Euer Engagement. Ich weiss gar nicht, wie ich Euch dafür danken kann.


... ach ich wüsste schon, wie danken: Einen grossen Strauss Rosen, eine Flasche Sauterne, eine Schachtel Praliné... ich bin da eigentlich ganz bescheiden ;-)

18
Jun
2004

wenn

ich nicht dauernd wegen den interessanten Blog-Beiträgen abgelenkt würde, wäre ich schon längst fertig mit meiner Arbeit und könnte nach Hause gehen...
Gibt es den Job Weblog-Leserin schon ? Ich würde mich gerne dafür bewerben :-)

27
Mai
2004

Maribel

Maribel
Wer sich schon gewundert hat, was "Heidi & Pedro" unten rechts ist oder wissen möchte, was die so machen, hier ein Bericht, den die Leiterin dieses Heimes mir zugesandt hat. Wir waren letzten November in Guadalajara und konnten uns auch das Heim ansehen. Es war eindrücklich, was die zwei in einem Jahr geschafft haben und verdient absolut Unterstützung. Wenn immer ihr mal was Gutes tun wollt und immer denkt, das Geld geht sowieso nur in die aufgeblasene Administration einer Organisation, hier ist es nicht so, das kann ich garantieren.
(Konto-Nummer in der Schweiz: PC 40-260086-7
oder
Vereinskonto 16 2.046.246.96, Basellandschaftliche Kantonalbank
CH-4144 Arlesheim)


Hier ein Muster aus dem Alltag der Strassenkinder von Mexiko:

Die 9-jährige Maribel ist zusammen mit dem 8-jährigen Javier, der mit seinen beiden älteren Geschwistern schon über ein Jahr bei uns wohnt, die neueste 'Aquisition' in unserem Heim. (Beide auf dem beigefügten Foto). Maribel ist zwar erst 9 Jahre alt, aber sie hat das Verhalten eines 16-jährigen Teenagers. Nicht nur hat sie ein hübsches Gesicht, das sie älter erscheinen
lässt, sondern bringt auch Erfahrungen mit, die eine Sechzehnjährige aus 'normaler' Famlie höchstens vom Hörensagen kennt.

Herumstreunend wurde sie vor etwa 10 Tagen nachts von der Polizei in der Innenstadt aufgegriffen und zu uns ins Refugio gebracht. Die 'Freunde und Helfer' wissen inzwischen, dass wir für 'Spezialfälle' ein sicherer Hafen sind, wo Kinder ohne kompliziertes Aufnahmeverfahren 'deponiert' werden können.

Maribels Situation ist sehr traurig: Unserer Psychologin hat sie erzählt, dass sie von zu Hause ausgerissen sei, weil sie fast täglich von ihrem Vater sexuell missbraucht wurde. Es ist nun die Aufgabe unserer Psychologin und der zuständigen Sozialpädagogin, die Vergangenheit von Maribel behutsam auszuleuchten und ihr bei uns die nötige Ruhe und Sicherheit zu gewährleisten. Ihr Verhalten gegenüber den anderen Heimbewohnern ist allerdings nicht ganz unkompliziert. So ist sie es gewohnt, Zuneigung über die Sexualität zu holen. So kam es bereits vor, dass sie sich den Jungs im Heim für Geld ganz unkompliziert anbot. In der Gruppentherpie wurde dieses Thema in Anwesenheit von Maribel durchdiskutiert. Die Jungs wissen nun, dass sie solche Angebote abschlagen und der Psychologin melden müssen. Nun,...... mal schauen, ob es klappt. Wir sind ja ein offenes Haus und wo ein Wille ist, .... Was unser Team ihr zeigen und was sie mit der Zeit lernen kann: Dass sie Liebe nicht erkaufen muss.

Schwierige Situationen wie diese prägen unseren Alltag, machen uns manchmal traurig, erheitern uns zuweilen auch. Und wenn wir sehen welchen (zwar langsamen aber stetigen) psychischen Gesundungsprozess diejenigen Kinder und Jugendlichen bereits absolviert haben, die seit längerer Zeit im Heim wohnen, wissen wir auch wofür wir hier arbeiten.

14
Mai
2004

Gefühle

Kennt ihr das Gefühl, wenn Euch schlecht wird? Bestimmt kennt ihr das. Kennt ihr auch das Gefühl, wenn es Euch nicht wirklich schlecht wird, aber sich der hintere Teil des Gaumens so säuerlich zusammenzieht, halt wie wenn einem schlecht wird?
Wie ich also gestern im Zug stand, kam genau dieses Gefühl. Normalerweise ignorier ich solche Gefühle, ich kann sie ja meist nicht wirklich brauchen. Da im Zug kam aber zu diesem Gefühl eine kleine, wirklich nur klitzekleine Panik auf. Der Gedanke „was mach ich, wenn ich k.... muss“ machte sich in meinem Hirn breit, was das Ignorieren des eben genannten Gefühls und der damit entstehenden Panik ziemlich verunmöglichte.
Ich hörte dann mal in meinen Magen hinein, was dieser zum Thema Übelkeitsgefühl meinte, aber mein Magen blieb ruhig. Der schwieg sich aus. Ok, etwas beruhigt wischte ich die klitzekleinen Panik weg.
Aber warum zog sich dann alles in meinem Gaumen zusammen und dann so säuerlich.
Und ihr kennt das bestimmt, je mehr man darüber nachdenkt, je schlimmer wird’s. Ich fing an, zu überlegen, wo in diesem Zug nun wohl die Toiletten sein würden, nur so für den Notfall, denn da, wo ich stand, waren keine. Und wie sich so langsam diese klitzekleine Panik wieder breit machte, die nun schon etwas grösser, da im allerhöchsten Notfall keine Toilette in der Nähe, hörte ich hinter mir „Fahrausweis Kontrolle“.
Das säuerliche Gefühl war schlagartig weg, die Panik schlagartig ganz riesig, ein Adrenalinschub durch meinen Körper, nur ein Gedanke in meinem Hirn „hab ich mein Abo dabei?“.
Aber dieses Gefühl kennt Ihr bestimmt auch.

6
Mai
2004

Was macht den Reiz aus ?

Kürzlich habe ich meine Freundin getroffen. Sie ist seit 4 Jahren mit ihrem Freund zusammen und soweit ich weiss glücklich.
Sie kam also daher, schaute zufrieden aus, jung, energiegeladen.
„Na wie geht’s Dir, siehst gut aus?!“ - „Ja, geht mir blendend, bin verliebt“, war ihre Antwort.
Soso, verliebt. „In T.?“ (ihren Freund) – „Nein, also doch, in den schon auch noch, bzw. den lieb ich doch, aber ich bin verliebt, in einen anderen.“
Soso, in einen anderen. Hm ? „Wer denn und warum denn? Stimmt was in Eurer Beziehung nicht, habt Ihr Krise zu Hause ?“ – „Nein, überhaupt nicht. Es geht uns bestens. Ich weiss auch nicht warum ich mich verliebt habe. Er sieht schweinisch gut aus und hat halt das gewisse Etwas und gibt mir das Gefühl, attraktiv zu sein.“
„Aha“ - ich verstand gar nichts, Ihr Freund sieht auch schweinisch gut aus, und wenn die beiden zusammen sind, zeigt er jedes Mal der ganzen Welt, wie attraktiv er seine Freundin findet, auf eine tolle liebenswerte Art. Und es gäbe viele Frauen, die sich um ihren Freund reissen würden.
„Und jetzt?“ – „Ich weiss nicht. Ich flirte, was das Zeug hält, schon weit über die Grenzen hinaus, und kann mich nicht konzentrieren. Ich bin am überlegen, ob ich eine Affaire mit ihm anfangen würde.“
„Wie bitte?“ – „Ja, es reizt mich, ich weiss aber nicht, was mich reizt und irgendwie weiss ich, dass ich damit meine Beziehung riskiere“.
„Und was macht diesen Reiz aus?“ – „Ich weiss es nicht.“
„Fehlt Dir denn etwas in Deiner Beziehung?“ – „Nein, es ist alles ok, es stimmt wirklich. Wir unternehmen viel zusammen, wir haben aber auch unsere Freiräume, im Bett ist’s gut, es stimmt alles, aber der Reiz fehlt“.
„Und dafür willst Du Deine Beziehung riskieren?“ – „Nein, natürlich nicht, aber....“ und dann kam Schweigen.

Das weitere Gespräch drehte sich immer wieder im Kreis, von wegen, wissen, dass man es nicht machen soll, aber doch gerne würde, aber nichts riskieren will. Kurz Bauch und Kopf stritten sich.
Und als ich auf dem Heimweg war, war ich froh, nicht in dieser Zwickmühle zu stecken. Trotzdem habe ich mich dann gefragt, wie ich wohl handeln würde und musste gestehen, ich weiss es nicht.

24
Apr
2004

Warum Goethe ?

Ich bin mit ein paar anderen Mädels in einem sogenannten Weiber-Literatur-Club, in dem wir einmal im Monat einen Klassiker lesen, oder einen Teil davon, zumindest solange zwei davon noch Germanistik studieren.
Aber WARUM muss es Goethe sein ? Diesmal zum Beispiel Wilhelm Meisters Lehrjahre.
Ich gebe zu, ich habe noch keine Zeile von dem Buch gelesen und es widerstrebt mir jetzt schon, aber ich habe mich mit Werther's Leiden so schwer getan, bzw. mit Goethes Sprache, dass ich all meine Disziplin aufbringen muss, um mich dahinter zu klemmen und bis am 10.5. muss ich die ersten 4 Bücher von Wilhelm Meister's Lehrjahren durch haben....

Dabei gäbe es doch noch Schiller, Die Räuber war eines meiner Lieblingsbücher in der Schule, neben Musil's Die Verwirrungen des Zöglings Törless.

Also WARUM Goethe ?????

15
Apr
2004

Wie schreibt man ein Testkonzept ?

Ich steh vor der undankbaren Aufgabe, ein Testkonzept für unsere neue Dokumentendatenbank zu schreiben. Testkonzept tönt für mich nach viel geschriebenem, das auch noch Inhalt haben sollte. Zumindest soviel, dass ein anderer es in die Hand nehmen und nach diesem Konzept dies Tool testen kann. Aber so ausführliches Geschreibsel war noch nie meine Stärke. Da werd ich mental in die Schulzeit zurückgeworfen, als von mir verlangt wurde, dass ich einen 4-Stündigen Aufsatz zum Thema "Kontroverse zwischen der neuen Technik und den althergebrachten Methoden - Nehmen Sie Stellung und begründen Sie ihre Ansicht" (oder so ähnlich) schreibe. Nach einer Stunde gab ich jeweils meinen Aufsatz ab, weil ich nicht wusste, wie ich 4h lang Stellung nehmen soll, und meine Begründung in einem prägnanten Satz eigentlich aussagekräftig genug war. Meine Deutschlehrerin war leider nicht gleicher Meinung, so dass ich meine mangelnde schriftliche Deutschnote mit nicht wettzumachendem mündlichen Einsatz ausgleichen konnte.
Aber um wieder auf's Ursprungsthema zurück zu kommen: Es würde doch reichen, wenn ich im Testkonzept schreibe:
Bitte testen Sie das System auf Herz und Nieren, geben Sie alles ein, was nicht erlaubt ist und versuchen Sie alles, was Sie schon immer mal versuchen wollten.
Sagt doch alles aus, oder ?
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gluecklich - 8. Jun, 19:14

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